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Landwirtschaft & Umwelt
Lebenswertes Bayern



Zukunftsmodell Landwirtschaft

 

Wir sorgen dafür, dass die bäuerliche Landwirtschaft in Bayern erhalten bleiben kann. Nach diesem Leitbild handeln wir nicht nur im Land und im Bund, auch auf europäischer Ebene setzen wir uns für die Stärkung der bäuerlichen Familienbetriebe ein.

  • Der Haushalt 2018 umfasst für die Landwirtschaft, einschließlich Forst und Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung, mittlerweile 1,5 Milliarden Euro. Das entspricht gegenüber 2016 einer Steigerung von rund 166 Millionen Euro beziehungsweise 12,4 Prozent. Alleine in den beiden Nachtragshaushalten für 2018 stellen wir über 83 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln für Dorferneuerung, Waldumbau, KULAP-Maßnahmen, Digitalisierung und das LEADER-Programm bereit.

      
  • Weil wir in Brüssel bei den EU-Direktzahlungen einen Zuschlag für die ersten 46 Hektar eines Betriebes erwirkt haben, fließen jährlich über 40 Millionen Euro mehr nach Bayern. Auch die Entlastung der Kleinstbetriebe von bürokratischen Auflagen und die Starthilfe für Junglandwirte konnten wir durchsetzen.

      
  • Im Rahmen des Programms für die Entwicklung des ländlichen Raums haben wir erreicht, dass für den Zeitraum 2015 bis 2020 1,5 Milliarden Euro an EU-Mitteln genehmigt wurden. Zusammen mit Bundes- und Landesmitteln stehen insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit honorieren wir auch die besonderen Gemeinwohlleistungen unserer Landwirte bei Boden-, Gewässer- und Klimaschutz, Biodiversität und bei der Pflege unserer Kulturlandschaft.

      
  • In den vergangenen zehn Jahren haben wir mehr als 5.000 tiergerechte Ställe gefördert. Allein zwischen 2015 und 2017 konnten wir für mehr als 1.000 tiergerechte Bauvorhaben rund 140 Millionen Euro staatliche Unterstützung bewilligen. Speziell für kleine Betriebe haben wir ein Sonderinvestitionsprogramm entwickelt.

     



Wald mit Zukunft

 

Bayern ist Waldland Nummer 1 in Deutschland. Damit das so bleibt, machen wir Bayerns Wälder, in denen pro Sekunde ein Kubikmeter Holz nachwächst, fit für die Zukunft.

  • Mehr als 60.000 Hektar Wald – etwa zweimal die Fläche von München – haben wir in den vergangenen Jahren durch gezielte Förderung im Privat- und Körperschaftswald in klimatolerantere Mischwälder umgebaut, weitere rund 70.000 Hektar im Staatswald.

      
  • Um noch mehr bayerische Wälder widerstandsfähiger gegen Stürme und Insektenbefall zu machen, haben wir die attraktive und unbürokratische Waldumbauoffensive 2030 aufgelegt, die die Umwandlung von Reinbeständen in Mischwälder unterstützt.

      
  • Nach dem verheerenden Sturm im August 2017 haben wir die Waldbauern bei der Bewältigung der Schäden nicht allein gelassen und ein Sofortprogramm in Höhe von 100 Millionen Euro bereitgestellt.

     



Spitzenposition im Klima- und Umweltschutz

 

Bayern ist Spitzenreiter im Klima- und Umweltschutz. Wir investieren mehr als jedes andere Bundesland in den Klimaschutz. Auch für Agrarumweltmaßnahmen stellen wir deutlich mehr Mittel bereit als die anderen Bundesländer.

  • Zwischen 2008 und 2014 haben wir mehr als 1 Milliarde Euro in den Klimaschutz investiert. Allein im Doppelhaushalt 2017/2018 stehen beispielsweise insgesamt rund 190 Millionen Euro für die energetische Sanierung staatlicher Gebäude, für Projekte der Energietechnologie, Bioenergie und nachwachsender Rohstoffe sowie für Maßnahmen zum Schutz und zur Renaturierung von Mooren bereit.

      
  • Mit dem Programm NaturVielfaltBayern – Biodiversitätsprogramm Bayern 2030 haben wir ein Zeichen für den Schutz der Arten- und Sortenvielfalt, den Erhalt vielfältiger Lebensräume, die Verbesserung des Biotopverbunds sowie die Erforschung der biologischen Vielfalt gesetzt.

      
  • Fast jeder zweite bayerische Landwirt nimmt am Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) teil, das wir konsequent auf den Gewässer-, Boden- und Klimaschutz sowie den Erhalt der Artenvielfalt und der Kulturlandschaft ausgerichtet haben. Etwa ein Drittel der landwirtschaftlichen Fläche steht unter Vertrag. Die Mittel hierfür betragen mehr als 270 Millionen Euro jährlich. Kein anderes Bundesland erreicht nur ansatzweise dieses Niveau.

      
  • Zusätzlich fördern wir mit der Initiative boden:ständig in über 40 Projektgebieten gezielt den Schutz von Boden und Oberflächengewässer.

      
  • Um die Menschen in Bayern vor Hochwasser zu schützen, investieren wir von 2001 bis 2020 rund 3,4 Milliarden Euro.

     



Bewusster Genuss aus Bayern

 

Spezialitäten aus Bayern stehen hoch im Kurs und sind aufgrund ihrer hohen Qualität im In- und Ausland beliebt.

  • Mit gezielten Maßnahmen, wie der Bayerischen Agrarmarketingagentur, haben wir den Agrarexport in den vergangenen fünf Jahren um etwa 11 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro gesteigert.

      
  • Ökologischer Landbau und konventionelle Bewirtschaftung sollen sich in Bayern marktgerecht ergänzen. Um die wachsende Nachfrage nach Öko-Lebensmitteln zügig und noch stärker aus bayerischem Anbau bedienen zu können, wurde bereits 2015 die jährliche Prämie für ökologisch wirtschaftende Betriebe von 200 Euro auf 273 Euro pro Hektar erhöht. 300.000 Hektar werden in Bayern heute ökologisch bewirtschaftet – das ist jeder zehnte Hektar. Rund 9.200 Biohöfe sowie gut 3.500 Verarbeiter machen Bayern zum Öko-Land Nummer 1 in Deutschland.

      
  • Mit dem Schulfruchtprogramm erhalten regelmäßig mehr als 700.000 Kindergarten- und Grundschulkinder einmal in der Woche kostenlos frisches Obst und Gemüse. Dadurch profitieren 89 Prozent aller Kinder zwischen 3 und 10 Jahren von gesunden Lebensmitteln aus Bayern. Seit 2018 werden auch Trinkmilch, Joghurt, Käse und Quark ohne Fruchtzucker oder sonstige Zusätze einmal pro Woche kostenlos angeboten.

     
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Weiter geht´s!
@CSU-Fraktion



Weiter geht's!

 

Mit den Landwirten soll ein Pakt zum Eigentum mit verbessertem Schutz landwirtschaftlicher Flächen und dem Grundsatz „Freiwilligkeit vor Ordnungsrecht" bei Umweltmaßnahmen geschlossen werden.

Bei der Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik werden wir uns insbesondere für eine Mittelausstattung im bisherigen Umfang, den Ausbau der Zuschläge für die ersten Hektare und den Erhalt der Zweisäulenstruktur stark machen.

Um die Bewirtschaftung effizienter zu machen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weiter zu reduzieren, fördern wir im Rahmen unserer Digitalisierungsoffensive High-Tech-Maßnahmen und führen zusätzlich einen Digitalbonus ein.

Wir werden die bayerischen Naturparke mit Naturpark-Zentren und Naturpark-Rangern stärken und das Naturerlebnis bayernweit verbessern. 

Mit unserem forstpolitischen Grundsatz des „Schützens und Nutzens" stellen wir sicher, dass die Wälder auch künftig Holz erzeugen und gleichzeitig als Erholungsort, Trinkwasserspeicher, Hort für die Artenvielfalt und Bollwerk gegen Naturgefahren wie Hochwasser, Lawinen und Muren dienen können. Bis zum Jahr 2030 sollen rund 200.000 Hektar in Mischwald umgebaut werden.

Insbesondere zum Schutz der Bienen bauen wir in Augsburg das Bayerische Artenschutzzentrum, das mit Forschung, gezielter Förderung und konkreter Beratung die Biodiversität in Bayern erhalten soll.

Wir werden Flächen noch besser schonen und revitalisieren mit Städtebauförderung und Dorferneuerung gezielt die Ortskerne.

 

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Alexander König, stellvertretender Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag.
@Fotografie Marion Riedl



Drei Fragen an...Alexander König

 

Bayerns Kulturlandschaften sind einzigartig. Welchen Anteil hat die Landwirtschaft daran?

Saftig grünes Gras, leuchtend gelber Raps, satte, dunkle, frisch aufgebrochene Böden, goldfarbenes Korn. Die gemähten Hügel des Voralpenlandes, die akkurat angelegten Weinberge am Main, die abwechslungsreichen Grünland- und Ackerlandschaften unserer Mittelgebirge, die Hopfenstangen der Hallertau. Was wäre Bayern ärmer ohne die im Jahreslauf wechselnden Farben der landwirtschaftlichen Kulturen, welche unsere Bauernfamilien über Jahrhunderte geschaffen haben! Unsere Bauern bewirtschaften und pflegen unsere Böden. Ihnen verdanken wir unsere Kulturlandschaften.

Immer mehr Menschen setzen auf regionale Produkte. Ein erfreulicher Trend?

Regionale Produkte sind ehrlicher, ökologischer und schmecken vielfältiger. Deshalb fragen immer mehr Verbraucher nach Herkunft, Konsistenz und Verarbeitungsweise und setzen verstärkt auf regionale Produkte. Klar kann die Menschheit nicht aus dem Hofladen versorgt werden. Aber wenn möglich, sollten wir auf die hochwertigen Produkte unserer heimischen Bauern und Handwerker zurückgreifen, anstatt auf anonyme Weltware zu setzen.

Wie erhalten wir auch in Zukunft die Vielfalt bäuerlicher und landwirtschaftlicher Betriebe?

Das klappt nur, wenn unsere Bauern weiter Lust auf Bauer und Bauernhof haben. Das ist der Fall, wenn es sich lohnt, wenn es Spaß macht und wenn auch auf dem Bauernhof die Work-Life-Balance passt! Wenn wir unsere Bauern behalten wollen (weil sie uns mit gesunden Nahrungsmitteln versorgen und ganz nebenbei auch noch unsere Kulturlandschaft pflegen), dann müssen wir bereit sein, angemessene Preise für gute Qualität zu zahlen, dann dürfen die Politik und die Verwaltungen unsere Bauern nicht weiter mit überflüssiger Bürokratie drangsalieren, sondern es muss ein partnerschaftlicher Umgang miteinander gepflegt werden, der auf Eigenverantwortung anstatt Detailregelung, auf Augenhöhe anstatt auf Über-/Unterordnungsverhältnis setzt. Aber auch die Verarbeitungs- und die Handelsstrukturen müssen die Bauern endlich als Partner anstatt als gängelbare Lieferanten und einflusslose Genossen begreifen!

 

Bildquelle Header: romrodinka - istockphoto.com