Wissenschaft
Auf die Plätze, fertig, Zukunft!

Ganz Bayern zu einem exzellenten KI-Forschungslabor zu machen – das ist ein Ziel der bayerischen Hightech Agenda. Im ganzen Freistaat entstehen 100 neue KI-Lehrstühle an Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Mit München im Zentrum und weiteren Knotenpunkten in ganz Bayern stellen wir sicher: Alle Regionen profitieren von dieser neuen Spitzentechnologie.

Bayerns Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind seit jeher Treiber von Innovation und Ausgangspunkt für eine zukunftsfähige Entwicklung des Freistaats. „Der Ausbau der Professuren für Künstliche Intelligenz ist die Grundlage dafür, dass Bayern seiner Rolle als Innovationsmotor in Deutschland und Europa auch künftig gerecht wird. KI ist eine der Schlüsseltechnologien der kommenden Jahrzehnte. Wenn es uns gelingt, dass Bayern in diesem Bereich eine starke Struktur mit einer engen Verbindung zur Wirtschaft behält, sichert das den Wohlstand unseres Landes“, so Dr. Stephan Oetzinger, Mitglied im Arbeitskreis Wissenschaft und Kunst der Fraktion.

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Dr. Stephan Oetzinger
@CSU-Fraktion

Die enge Verzahnung mit der Wirtschaft betont auch Prof. Dr. Winfried Bausback, als stellvertretender Fraktionsvorsitzender zuständig für den Bereich Wissenschaft. „Das darf ebenso wenig vernachlässigt werden, wie die Tatsache, dass Hightech in allen Regionen Bayerns stattfinden soll“, so Bausback. „Die Stärke Bayerns ist die Stärke in den Regionen und in den Zentren. Das Netz an Hochschulstandorten, Forschungsinitiativen und innovativen Unternehmen trägt dazu bei, dass kein Teil Bayerns zurückbleibt und die Menschen in allen Regionen profitieren.“

Für Künstliche Intelligenz gibt es unzählige Einsatzmöglichkeiten. Eine davon ist die intelligente Robotik. Prof. Sami Haddadin, Direktor der Munich School of Robotics and Machine Intelligence an der Technischen Universität München (TUM) und Inhaber des Lehrstuhls für Robotik und Systemintelligenz, zählt zu den renommiertesten Forschern auf diesem Gebiet. Zusammen mit seinem Team am Forschungszentrum Geriatronik in Garmisch-Partenkirchen hat er GARMI entwickelt, einen menschenähnlichen Service-Roboter. „GARMI ist ein mobiler Roboterassistent, der die zwischenmenschliche Interaktion und Kommunikation mit älteren Menschen erleichtert. Er kann zum Beispiel die Mobilität von gebrechlichen Menschen oder deren Medikamenteneinnahme unterstützen. Selbst Tätigkeiten wie Schuhe binden, Aufstehen oder Hilfestellungen im Haushalt werden möglich sein“, so Haddadin. „Darüber hinaus ist GARMI aber auch eine Schnittstelle zur Außenwelt, ein Kommunikationstool, wenn man so möchte. Er kann im Notfall nicht nur Hilfe anfordern, sondern ein Arzt oder Physiotherapeut kann direkt über GARMI mit den Patienten interagieren“, erklärt der Wissenschaftler.

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Prof. Dr. Sami Haddadin
@TU München (MSRM)

„Intelligente Robotik, Mobilität, Gesundheit sowie Data Science sind die Zukunftsfelder schlechthin“, so CSU-Fraktionsmitglied Bausback. „Data-Science ist die Voraussetzung für digitale Souveränität. Intelligente Robotik ist die Übertragung der Digitalisierung in Produktion und Alltag. Gesundheit ist für alle Menschen das persönliche Kernthema. Zusammen mit modernen Mobilitätsmodellen gehören sie zu den Kernkompetenzen Bayerns als Flächenstaat.“

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Prof. Dr. Winfried Bausback
@Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst

Auch mit Blick auf die Belebung der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie ist es wichtig, dass Bayern bei der Weiterentwicklung neuer Technologien ganz vorne mit dabei ist. „Die Corona-Pandemie hatte in vielen Bereichen unseres Lebens eine Katalysatorenwirkung auf die Digitalisierung. Dabei hat sich gezeigt, dass gerade auch KI-Anwendungen ein großes Plus für unser Leben darstellen können. Wenn es Bayern jetzt schafft, im Bereich Digitalisierung und KI wissenschaftlich an die Weltspitze aufzuschließen, kann es uns gelingen, die Wirtschaft nach der Pandemie deutlich schneller zu beleben“, ist sich Stephan Oetzinger sicher.

Wie attraktiv ist der Wissenschaftsstandort Bayern? „Vergleicht man unsere Forschungsbedingungen beispielsweise mit denen in den USA, hinken wir, was Unternehmerkultur und Vergütungen betrifft, eindeutig hinterher. Das hat zur Folge, dass viele Spitzenforschende sich für renommiertere Zentren im Ausland entscheiden. Ein international anerkanntes Zentrum mit entsprechender Reputation ist ein zentraler Faktor im Kampf um die besten und klügsten Köpfe, denn die gibt es ja schließlich auch im gesamten Freistaat“, betont Prof. Haddadin. Genau darauf zielt die geplante Hochschulreform in Bayern ab, mit der der Freistaat für die besten Wissenschaftler aus aller Welt attraktiv werden will.

Mit den 100 KI-Professuren und den Investitionen in neue Technologien setzen Staatsregierung und Fraktion klare Signale in Richtung Zukunft. „Wir brauchen exzellente Forscher und Wissenschaftler. Mit unserem Schwerpunkt auf Hightech und KI und der Wissenschaftsoffensive setzen wir alles daran, dass Nachwuchstalente in Bayern bleiben, dass sie hier studieren, forschen oder Unternehmen gründen. Wir wollen ihnen perfekte Bedingungen bieten“, betont Bausback. „In Zeiten, in denen andere Bundesländer lediglich über die Sicherung ihrer Ausbildungskapazitäten reden, schaffen wir neue. Das ist ein mutiger und zukunftsweisender Schritt.“

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50 der 100 KI-Professuren wurden in einem bayernweiten Wettbewerb des Wissenschaftsministeriums vergeben. Die Karte zeigt die erfolgreichen Anträge nach Sitz der Hochschule.
@CSU-Fraktion

Die beste Forschung bringt wenig, wenn sie nicht angewendet werden kann. Wie eine erfolgreiche Übertragung in den Alltag aussehen kann, sieht man in Garmisch-Partenkirchen: GARMI wird zeitnah in ersten Feldstudien in Alten- und Pflegeheimen in der Gegend zum Einsatz kommen. „Gerade auf dem Land, wo die ärztliche Versorgung eher dünn ist, können Ärzte mit ihren Patienten dank unseres Roboters direkt in Kontakt sein. Besonders schön ist es zu erleben, wenn Angehörige mit Hilfe von GARMI Kontakt halten können, gerade auch in Zeiten wie den aktuellen. Dann können sich die Enkel mit ihren Großeltern ganz einfach virtuell zu einer Partie Schach treffen“, freut sich Haddadin.

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GARMI, Roboter-Assistent mit Künstlicher Intelligenz, der es Älteren ermöglicht, länger und selbstbestimmt zuhause zu leben und Pflegekräfte zu entlasten.
@TU München (MSRM)

Unseren Podcast zum Thema mit Prof. Dr. Sami Haddadin finden Sie im Menüpunkt Podcast oder direkt hier

Bildquelle Header: tamjai9 – iStock-Photo.com