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Thomas Huber
Drei Fragen an ...
Lesezeit: 2 Minuten

Wenn Sie Ihren Fachbereich anschauen: Wo braucht es Ihrer Meinung nach am meisten Innovation?

Hier denke ich insbesondere an das riesige Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Damit hängt unglaublich viel zusammen, womit ich mich als sozialpolitischer Sprecher fast tagtäglich beschäftige. Wir haben den Anspruch, als Familienland die perfekten Rahmenbedingungen für die Gründung beziehungsweise das Leben in einer Familie zu schaffen. Ein ganz wesentlicher Aspekt ist dabei, wie Eltern zum einen die Erziehung der Kinder, aber auch die Pflege der Großeltern mit ihrem Beruf unter einen Hut bekommen. Dafür müssen viele Maßnahmen ineinandergreifen: flexible Kindertagesbetreuung mit  genügend Fachkräften, aber auch flexible Arbeitsmodelle hinsichtlich Zeit und Ort,  Familiensplitting als Steuermodell und bessere Rahmenbedingungen für Einbeziehung und Pflege der Großeltern, um nur einige der wichtigsten Punkte zu nennen. Letztendlich gibt es hier viele kleine Schräubchen, die gedreht werden müssen, um es für Familien noch leichter zu machen.

Gibt es dazu schon Lösungsansätze oder Ideen?

Ideen gibt es natürlich viele, denn das Feld ist sehr breit. Ich führe auch deshalb viele Werkstattgespräche mit Vertretern aus der Sozialwirtschaft und Betroffenen. Demnächst ist ein Runder Tisch mit Fachkräften und Trägern aus der Kindertagesbetreuung geplant und darüber hinaus bringen wir regelmäßig Anträge ein, um so stetig Fortschritte zu erreichen. Der Austausch mit den Menschen aus der Praxis ist mir sehr wichtig, denn sie wissen am besten, wo es hakt und an welchen Stellschrauben wir ansetzen müssen. 

Was macht für Sie ein soziales Bayern der Zukunft aus?

In meiner Vorstellung eines zukünftigen sozialen Bayerns haben alle Kinder die optimalen Rahmenbedingungen, um ihre eigenen Träume und Ziele verfolgen zu können. Kein Kind sollte aufgrund der finanziellen Situation der Eltern in seiner Entfaltung gehindert werden, keine jungen Paare sollten sich aus Zukunftsangst gegen eine Familiengründung  entscheiden müssen. Gleichzeitig wird im sozialen Bayern der Zukunft auch im Alter niemand alleine gelassen. Mehrgenerationenmodelle bei Betreuung und Wohnen, ein verbessertes Pflegeangebot und eine finanzielle Besserstellung der von Altersarmut  betroffenen Menschen, etwa durch die Mütterrente III, machen dies möglich. 

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