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mit ROSI und KEXI unterwegs
Innovative Mobilität im ländlichen Raum
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Im ländlichen Raum des Freistaats ist das Auto nach wie vor Verkehrsträger Nummer 1. Aber auch hier tut sich was. Die Landkreise sind Aufgabenträger des ÖPNV und weiten die Angebote mit kräftiger finanzieller Unterstützung des Freistaats stetig aus. „Wir brauchen kein grünes Entweder-oder, wir kümmern uns um ein weiß-blaues Sowohl-als auch“, erklärt der verkehrspolitische Sprecher der CSU-Fraktion Jürgen Baumgärtner. Deshalb fördert der Freistaat seit dieser Legislaturperiode auch innovative Projekte des ÖPNV. Die HERZKAMMER stellt zwei davon vor:



Über fünf Jahre hat der Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner beharrlich angeschoben und gebohrt – mit Erfolg. Seit Mai 2022 ist „Rosi“ in elf Kommunen des östlichen Landkreises Rosenheim in Oberbayern unterwegs. „Rosi – Mobil am Chiemsee“ ist ein Angebot, das den öffentlichen Verkehr gezielt ergänzt und dabei technisch neue Wege geht. 50.000 Einwohner können sich an einem der 619 Haltepunkte aufsammeln und an einem anderen wieder absetzen lassen. Wann und wohin legen die Nutzer selbst fest, entweder per Telefonanruf oder in der eigens produzierten Handy-App, die einem auch den Weg zur nächstgelegenen Haltestelle zeigt und den Nutzer dorthin navigiert. Die Route zum Ziel jedoch berechnet ein Computersystem. Dieses wählt die Route dabei so, dass möglichste viele Fahrgäste mit ihren Wunschzielen auf einer Strecke gebündelt werden können. Die fünf Autos und Kleinbusse sind dabei elektrisch unterwegs. Drei Millionen Euro stellt der Freistaat für die ersten Betriebsjahre zur Verfügung. Der Zuschuss wird dabei schrittweise von 65 auf 35 Prozent reduziert. Dadurch ist das Angebot ausgesprochen günstig. So sind zum Beispiel für bis zu vier Kilometer 2,50 Euro fällig, eine Fahrt zwischen 10 bis 15 Kilometer kostet 6 Euro. „Rosi ist einfach eine super Gelegenheit für alle, die kein eigenes Auto haben oder auch einfach mal aufs Selbstfahren verzichten wollen. In unserer ja auch stark touristisch geprägten Region erhoffe ich mir zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer. Ich habe lange für eine solche innovative Verkehrslösung gekämpft, aber das hat sich gelohnt“, erklärt Stöttner stolz.

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"Rosi ist einfach eine super Gelegenheit für alle, die kein eigenes Auto haben."
@Jacob Andreas
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ROSI - Richtig gut unterwegs
@CSU-Fraktion

Eine bereits etablierte Erfolgsgeschichte ist KEXI. KEXI steht für Kreis Kelheim Express Individuell. Dieser Express rollt nun bald durch den ganzen Landkreis und sogar über  Bezirksgrenzen hinweg. So werden Deuerling im Landkreis Regensburg und Rohrbach im  Landkreis Pfaffenhofen mit ihren Bahnstationen ins Netz aufgenommen. In einem ganz ähnlichen Grundsystem wie in Rosenheim steht KEXI als On-Demand-Lösung zur Verfügung. Ab Herbst wird hierfür jedoch der niederbayerische Landkreis in neun Sektoren aufgeteilt. Die Rufbusse bringen dann innerhalb dieser Sektoren die Bürgerinnen und  Bürger je nach Bedarf aus den Ortsteilen in die Mittelzentren. Wer zwischen den Mittelzentren hin- und herfahren möchte, kann auf das gut ausgestattete Regionalbussystem mit festen Fahrplänen zurückgreifen.Sowohl in den Regionalbussen wie auch bei KEXI soll das geplante 49-Euro-Ticket als Fahrkarte gelten.

Derzeit fährt KEXI noch ausschließlich in Kelheim und Neustadt an der Donau. Hier gibt es rund 350  Haltepunkte im Abstand von circa 250 Metern. Dort holen die barrierefreien Fahrzeuge die Gäste ab und fahren sie zum gewünschten Ziel. Auch bei KEXI wird dabei die Route computergesteuert so berechnet, dass die Auslastung in den Autos optimiert wird. Eine herausragende Besonderheit gibt es in Kelheim selbst: ein autonom fahrendes Fahrzeug für bis zu sechs Fahrgäste. Auch hier kann die Fahrt über die App oder per Telefon gebucht werden. Dieses Shuttle erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h, ist rein elektrisch unterwegs und ist dank einer automatischen Einstiegsrampe ebenfalls barrierefrei nutzbar. Derzeit ist noch ein Sicherheitsbegleiter an Bord, der jederzeit in das Fahrgeschehen  eingreifen könnte. Das Shuttle ist mit Kameras, Radar- und Lasermessung sowie Kartendaten ausgestattet, um sich auf der Strecke zu orientieren und autonom zu  navigieren. Die Daten, die über Sensoren und GPS aufgenommen werden, werden mithilfe eines Algorithmus kombiniert und ermöglichen so, dass das Shuttle zu jeder Zeit millimetergenau agiert. So kann das Shuttle auf einer vorher einprogrammierten Strecke autonom fahren.

Jürgen Baumgärtner sieht als Vorsitzender des Verkehrsarbeitskreises der CSU-Fraktion diese beiden Projekte als beispielhaft für den Freistaat: „Wir wollen hier in der Breite  unserer Heimat die Landkreise und Kommunen animieren, sich etwas zu trauen und auch mal ungewöhnliche Wege zu gehen. Die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger zeigt uns, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind, um die innovative Mobilität im ländlichen Raum weiter auszubauen.“ 

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Jürgen Baumgärtner, Vorsitzender des Arbeitskreises für Wohnen, Bau und Verkehr: „Wir wollen hier in der Breite unserer Heimat die Landkreise und Kommunen animieren, sich etwas zu trauen und auch mal ungewöhnliche Wege zu gehen. Die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger zeigt uns, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind, um die innovative Mobilität im ländlichen Raum weiter auszubauen.“
@Gabriele Fölsche
Bildquelle Header: CSU-Fraktion