München/Passau. „Wir sind noch ganz am Anfang, können noch keine Erfahrungsberichte liefern, dafür jedoch konkret erläutern, was uns derzeit beschäftigt und aktuell passiert“, leitet Hochschul-Kanzler Dr. Johann Rist in den Austausch zur Umsetzung des Hochschulinnovationsgesetzes (HIG) ein.
Auf Bitten der Landtagsabgeordneten Prof. Dr. Gerhard Waschler und Helmut Radlmeier wurde das Gespräch mit der Führungsspitze der Hochschule Landshut einberufen – so ist es für den bildungspolitischen Sprecher der CSU-Landtagsfraktion Waschler und den örtlichen Stimmkreisabgeordneten und Hochschulausschussmitglied Radlmeier von großem Interesse, wie das wichtige und moderne Gesetz in der Realität ankommt.
Die Meinung der Hochschulführung ist eindeutig: „Das Gesetz in dieser Form war ein guter Wurf und wir werden es schnell aufs Gleis bringen“, ist Vizepräsidentin Prof. Dr. Silvia Dollinger überzeugt. Kanzler Dr. Rist betont: „Mit dem Gesetz gewinnen wir an Eigenständigkeit, die für uns auch tatsächlich umsetzbar und nutzbar ist.“
Das Hochschulinnovationsgesetz (HIG) in seiner jetzigen Ausführung ist seit Januar 2023 in Kraft. Dabei behält es die komplette Breite der Hochschullandschaft im Fokus und hält interessante Neuerungen bereit. So wird das Thema Forschung weiter aufgewertet, die strategische Hochschulsteuerung gewinnt an Gewichtung und Ressourcen werden durch Ausweitung der Deckungsfähigkeit der Mittel effektiver genutzt. „So haben wir mehr Freiheit und Flexibilität beim Einsatz unserer Ressourcen und können mit einem deutlich vereinfachten Haushaltsplan aufwarten“, so der Hochschulkanzler. Die Möglichkeit zur Schaffung von Nachwuchsprofessuren oder die Bereithaltung eines Innovationsfonds als zusätzliches Steuerungselement zur eigenständigen Umsetzung von Bauvorhaben stoßen ebenfalls auf großen Zuspruch. „Mit diesem Gesetz stehen uns neue Details der Freiheit zur Verfügung, auch wenn großes Engagement hinsichtlich der administrativen Arbeit auf uns zukommen wird. Die Mischung ist sehr gut: Wir haben neue Handlungsmöglichkeiten und zugleich neue Herausforderungen“, zieht Hochschulpräsident Prof. Dr. Fritz Pörnbacher sein Fazit.
Die allgemeine hochschulpolitische Unterstützung und Vernetzung im niederbayerischen Raum sei von großer Bedeutung – auch hinsichtlich der Außenstandorte, wie beispielsweise in Hauzenberg sowie Ruhstorf im Landkreis Passau. Die Nachfrage hinsichtlich digitalen Studierens sei im Nachklang der Pandemie etwas zurückgegangen, dennoch werte man die Entwicklung der Außenstandorte insgesamt als großen Mehrwert. „Das Angebot des Berufsbegleitenden Studierens in Hauzenberg – oder auch an den Standorten Straubing, Tirschenreuth und Ruhstorf a.d. Rott – werden wir weiter ausbauen“, erklärt Vizepräsident Prof. Dr. Marcus Jautze.
Der CSU-Bildungspolitiker Waschler begrüßt die Entwicklung für Niederbayern. „Wir haben mit den Außenstandorten einen gewaltigen Mehrwert für die Region geschaffen und es ist eine wichtige Achse zwischen Landshut und Passau, quer durch Niederbayern entstanden“, so Waschler. „Auf politischer Ebene haben wir Möglichkeiten geschaffen und ich bin sicher, dass die Hochschule Landshut sie nutzen wird“, betont der Landshuter CSU-Stimmkreisabgeordnete Helmut Radlmeier abschließend.
Foto (Florian Karow): (v.l.) Hochschul-Präsident Prof. Dr. Fritz Pörnbacher, Vizepräsidentin Prof. Dr. Silvia Dollinger, MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler, MdL Helmut Radlmeier, Vizepräsident Prof. Dr. Marcus Jautze und Hochschul-Kanzler Dr. Johann Rist.