Neue Wege
Förderung von Coworking Spaces im ländlichen Raum

In einem gemeinsamen Antrag wünschen CSU und Freie Wähler eine Stärkung von Coworking Spaces im ländlichen Raum. Darauf weist der CSU-Landtagsabgeordnete Alfons Brandl hin: „Wir möchten von der Staatsregierung wissen, wie und in welchem Umfang Coworking Spaces in Bayern gefördert werden. Dabei soll zum einen auf die Betreiber solcher Coworking Spaces und zum anderen auf jene, die diese Angebote in Anspruch nehmen, sowie auf die steuerliche Berücksichtigung von entsprechenden Kosten bei Arbeitnehmern wie Arbeitgebern eingegangen werden. Im Zuge dessen sollen auch alternative Möglichkeiten zur Nutzung von leerstehenden Büros berücksichtigt werden.“

Coworking Spaces bieten zeitlich befristet Arbeitsplätze und Infrastruktur (Netzwerk, Drucker, Scanner, Fax, Telefon, Beamer, Besprechungsräume etc.) in größeren Einheiten. Coworking Spaces bieten damit flexible Arbeitsplätze für Angestellte im Homeoffice, Freelancer, Selbstständige, Lehrer, Start-ups sowie kleine und mittelständische Unternehmen.

 

Brandl, Mitglied im Wirtschafts- wie Landwirtschaftsausschuss des Landtages, unterstreicht: „Gerade jetzt, wo Benzin teuer ist, Energieeinsparung gefragt ist und das Klima nicht zusätzlich dadurch belastet werden soll, sollte die Arbeit in solchen Coworking Spaces unterstützt und nach Möglichkeit gefördert werden. Besonders im ländlichen Raum, in dem oft weite Arbeitswege zurückzulegen sind, ist flexibles Arbeiten gefragt. Arbeiten in Coworking Spaces ermöglicht eine strikte Trennung von Arbeitsstätte und Privatleben und hält die Arbeitswege kurz. Zudem werden dort das soziale Miteinander sowie die Kreativität bei interdisziplinärem Arbeiten auch betriebsübergreifend gestärkt.“

 

Weiter verweist der CSU-Abgeordnete darauf, dass es in Schleswig-Holstein deshalb ein Förderprogramm für Coworking Spaces im ländlichen Raum gebe, mit welchem Fördermittel zur Schaffung, Modernisierung und zum Ausbau von Coworking Spaces in Gemeinden mit weniger als 35.000 Einwohnerinnen und Einwohner ausgereicht werden können. Ziel sei dabei die Stärkung des ländlichen Raums. 

 

Durch die zunehmende Nutzung von Homeoffice-Möglichkeiten sinkt bei Arbeitgebern mancherorts der Raumbedarf. Einzelne oder mehrere Büros in größeren Einheiten stehen leer, ohne dass diese sinnvoll abgemietet werden können. Die notwendige Infrastruktur ist dort bereits vorhanden, oft auch der Anschluss an eine Kantine. 

 

Neben der Schaffung neuer Coworking Spaces sollte auch darüber nachgedacht werden, wie diese Kapazitäten im Rahmen einer potenziellen Förderung von Coworking Spaces im ländlichen Raum aktiviert werden können. 

 

„Von einer solchen Regelung könnten zum Beispiel Gemeinden wie Weiltingen, die bereits erste Schritte mit einer Pop-up-Coworking-Station gegangen sind, bei Ihren Bemühungen unterstützt werden“, argumentiert Brandl.

 

Im staatlichen Bereich wäre z. B. die Aufnahme von Gästen aus anderen Behörden denkbar. Freie Büros der Privatwirtschaft könnten über eine Coworking-Plattform vermittelt werden. Somit könnten vorhandene Kapazitäten effizient genutzt werden, ohne dass dies aufwendige Bauvorhaben – mit Leerstandsrisiko, falls das Angebot nicht angenommen wird – oder neuen Flächenverbrauch nach sich ziehen würde.

 

Alfons Brandl abschließend: „Coworking im ländlichen Raum bietet für die Kommunen die Chance, lokale Geschäfte und Infrastruktur zu erhalten, sowie für die Menschen vor Ort das Pendeln zu weiter entfernten Arbeitsstätten zu reduzieren und dadurch mehr Lebenszeit in der Heimat zu gewinnen.“

Bildquelle Header: jdpereiro | pixabay.com