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Bildung
Zukunftsimpuls
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Bildung im Wandel



Bildung in allen Lebensphasen ist die wichtigste Ressource unseres Landes. Sie verändert sich angesichts der Megatrends des  21. Jahrhunderts rasant: Digitale Transformation, Wissensexplosion und KI-Anwendungen fordern, Veränderung als Chance zu begreifen und sich beständig weiterzuentwickeln. Gleichzeitig verändert sich unsere Gesellschaft durch demographischen Wandel, Wertewandel und sich verändernde familiäre Konstellationen.



Schule ist und bleibt Lern- und Lebensort, Raum für Bildung und Erziehung. Sie integriert alle Kinder und Jugendlichen: mit und ohne Migrationshintergrund, mit und ohne Förderbedarf, aus allen Schichten. Und sie ist Ort gelingender Inklusion. 



Bestmögliche Bildung für jedes Kind, das ist unser Anspruch und unser Ziel. Dafür bietet das differenzierte und durchlässige bayerische Schulsystem beste Voraussetzungen, weil es für alle Schülerinnen und Schüler passgenaue Angebote bereithält. Die Informationsflut im Internet und die Anwendungsmöglichkeiten der Künstlichen Intelligenz machen den Erwerb von Kompetenzen und Inhalten wichtiger denn je. Erst umfassendes Wissen ist der Schlüssel für ein sicheres Urteilsvermögen, um Fakten von Fake-News unterscheiden zu können. Deshalb brauchen wir jetzt einen bildungspolitischen Aufbruch.

Grundlagen fördern



Bildung beginnt schon vor der Einschulung. In einer Gesellschaft, in der Migration und Heterogenität zunehmen, muss die sprachliche Förderung in der frühkindlichen Bildung einen noch größeren Schwerpunkt einnehmen. Gute Fähigkeiten in der Unterrichtssprache Deutsch sind die Grundvoraussetzung für alles weitere Lernen und für gesellschaftliche Teilhabe.

 

Rechnen, Schreiben und Lesen sind Schlüsselkompetenzen, die in der Grundschule gelegt werden. Sie sind die Voraussetzung  für späteren Wissenserwerb. Defizite müssen deshalb frühzeitig in der Grundschule behoben werden. Gleichzeitig soll die  Grundschule individuelle Stärken noch mehr erkennen und die Freude am Lernen fördern. Hier brauchen wir gute Lösungen, um die Lehrerinnen und Lehrer nicht zu überfordern.

„Wir müssen unsere Schulen und Bildungseinrichtungen so stärken, dass sie die steigenden Anforderungen gemeinsam mit der gesamten Schulfamilie meistern können.“ Dr. Ute Eiling-Hütig (Redaktionsteam „Zukunftsprozess“)
Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL
Foto: Angela und Lutz Stoess Fotografie

Digitalisierung



Mit den digitalen Möglichkeiten eröffnen sich durch ein selbstverständliches Neben- und Miteinander analoger und digitaler Lernsettings vielfältige Chancen für eine noch gezieltere individuelle Förderung. Insgesamt wollen wir ein größeres Augenmerk auf ein digitales Lern- und Prüfungssetting legen.



Damit unsere Kinder und Jugendlichen die Welt des 21. Jahrhunderts verstehen und später aktiv mitgestalten können, sind in  allen Schularten die grundlegenden Kompetenzen in Informatik – wie das Coding – zu vermitteln. Auch der sichere und selbstbestimmte Umgang mit Internet, Social Media und digitalen Anwendungen sowie eine umfassende KI-Kompetenz, die durch die vielfältigen Möglichkeiten immer wichtiger wird, sind wesentliche Bausteine. 

Lehrkräfte



Lehrkräfte waren und sind Vorbilder für Schülerinnen und Schüler. Angesichts der Entgrenzung von Lebenswelten geben sie ihren Schülerinnen und Schülern heute mehr denn je Orientierung. Das ist aufgrund der rasanten Entwicklungen in allen  Lebensbereichen überaus wichtig. Von den Lehrkräften erfordert das die Bereitschaft, die Fortschritte und Entwicklungen  mitzumachen und in die Schule hineinzutragen. Deshalb kann es sinnvoll sein, Schule, Wirtschaft und öffentliches Leben enger  miteinander zu verzahnen, Lehrkräften die Möglichkeit zu geben, in Unternehmen Erfahrungen zu sammeln, oder Mitarbeiter aus Unternehmen an die Schulen zu holen. 

Den mit der Zweiten Staatsprüfung abschließenden 24-monatigen Vorbereitungsdienst wollen wir an die neuen  Herausforderungen anpassen. Die Seminarlehrer beziehungsweise Seminarleiter nehmen hier eine Schlüsselfunktion ein, weshalb wir die Auswahlverfahren für diese Aufgabe verbessern und noch mehr Augenmerk auf Pädagogik und Psychologie legen wollen.

Hier stellen sich den Lehrkräften immer mehr Aufgaben. Angesichts der gewachsenen erzieherischen Anforderungen wollen wir  Lehrkräfte beispielsweise bei der Unterrichtsvorbereitung entlasten, indem wir Wege finden, um – wo sinnvoll und gewünscht –  die Zusammenarbeit der Lehrerinnen und Lehrer und den Team-Gedanken zu stärken. Darüber hinaus sollen Schulsozialpädagogen und Schulpsychologen in multiprofessionellen Teams die Lehrkräfte noch mehr unterstützen. 

Berufsorientierung



Wir brauchen in Bayern echte Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung. Die regelmäßige und vielfältige Berufsorientierung muss schon frühzeitig beginnen und die Eltern als wichtigste Ratgeber ihrer Kinder eng einbinden. Je besser die Berufsorientierung, desto weniger Abbrüche.  

Hochschule für den internationalen Wettbewerb



Die Hochschulen sind Innovationsmotoren. Das Hochschulinnovationsgesetz gibt den Hochschulen mehr Flexibilität bei Bau, Finanzen und Kooperationen, mehr Freiheit für Gründungen und für einen intensiveren Transfer und Austausch in und mit  Wirtschaft und Gesellschaft. Die Hochschulen müssen ihre Freiheiten jetzt nutzen, in den internationalen Wissenswettbewerb eintreten und die besten Wissenschaftler und Forscher aus der ganzen Welt nach Bayern holen.  

Lebensbegleitend lernen



Nach dem Abschluss ist vor dem lebensbegleitenden Lernen. Erwachsenenbildung trägt zu Selbstverantwortung, Selbstbestimmung und souveränem Handeln bei. Gleichzeitig wollen wir auch die vielfältigen Möglichkeiten der Nach- und  Teilqualifizierung berufsbegleitend und für Arbeitslose noch stärker in den Blick nehmen. Entsprechende Angebote können einen wichtigen Beitrag leisten zur Fachkräftegewinnung und -sicherung und damit zur Zukunftsfähigkeit von Staat, Wirtschaft und  Gesellschaft.

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