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Grünwalder Firma an Herstellung erfolgversprechenden Impfstoffes beteiligt

 

 

 

Im November gab die Mainzer Biotech-Firma Biontech bekannt, dass der von ihr und dem US-Pharmakonzern Pfizer entwickelte COVID-19-Impfstoff BNT162b2 eine Wirksamkeit von über 90 Prozent hat. Diese Meldung sorgte weltweit für Aufsehen und positive Stimmung an den Aktienmärkten. Was kaum jemand weiß: Auch ein Unternehmen aus dem südlichen Landkreis München ist an dieser bahnbrechenden Neuentwicklung beteiligt. Das Pharmaunternehmen Dermapharm mit Firmensitz in Grünwald hat bereits im September eine Kooperationsvereinbarung zur Herstellung des COVID-19 Impfstoff-Kandidaten geschlossen haben. Als Stimmkreisabgeordnete hat Frau Staatsministerin dem Unternehmen einen Besuch abgestattet und sich über die aktuelle Sachlage informiert.

Karin Samusch (Vorstand Geschäftsentwicklung) und Britta Hamberger (Leiterin Investor Relations & Corporate Communications) verschafften der Landtagsabgeordneten einen Einblick in die Unternehmensstruktur und informierten über den Sachstand der Impfstoffproduktion. Die 1991 mit 20 Mitarbeitern gegründete Dermapharm Holding SE beschäftigt heute weltweit knapp 2.000 Mitarbeiter und ist in den Bereichen Markenarzneimittel und andere Gesundheitsprodukte, Parallelimportgeschäft sowie Pflanzliche Extrakte tätig. Dermapharm arbeitet mit mehr als 380 Wirkstoffen und verfügt über mehr als 1.300 Arzneimittelzulassungen, welche überwiegend im Unternehmen in Deutschland, in Brehna bei Leipzig, gefertigt werden. 2019 konnte ein Jahresumsatz von 700 Millionen Euro erwirtschaftet werden.

Der COVID-19 Impfstoff von Biontech befindet sich aktuell in der Phase-III-Studie, mit weltweit über 44.000 Probanden werden Wirksamkeit und Unbedenklichkeit überprüft. Die im November veröffentlichte erste Zwischenmitteilung bestätigte eine Wirksamkeit von über 90 Prozent des neuartigen RNA-Impfstoffes. Sollte die Phase-III-Studie positiv abgeschlossen werden, womit nach derzeitigem Stand zu rechnen ist, könnte der Einsatz des Impfstoffs noch in diesem Jahr zunächst von der US- Zulassungsbehörde genehmigt werden. Damit der Impfstoff nach einer Zulassung schnell in der Europäischen Union zur Verfügung steht, hat die EU-Kommission mit den Unternehmen einen Vertrag zur Lieferung ausgehandelt. Laut Biontech umfasst dieser mehr als 200 Millionen Dosen mit der Option für 100 Millionen Dosen. Deutschland alleine möchte bis zu 100 Millionen Dosen erhalten. Für eine Immunisierung sollen zwei Impfdosen pro Person nötig sein - es würde also reichen, um 50 Millionen Menschen in Deutschland zu impfen. Da Biontech nicht über die notwendige Produktionskapazität verfügt, um die zu erwartende Nachfrage zu bedienen, wurden Kooperationsvereinbarungen zur Produktion abgeschlossen.

Dermapharm wird als Lohnhersteller seinen Teil dazu beitragen, dass noch in 2020 ca. 100 Millionen und in 2021 bis zu 1,3 Milliarden Impfdosen des vielversprechenden Impfstoffs produziert werden, damit das Vakzin möglichst schnell der breiten Bevölkerung zur Verfügung steht.

Staatsministerin Kerstin Schreyer, MdL: „Der Firmenbesuch bei der Dermapharm Holding SE war für mich sehr aufschlussreich, ich danke Frau Samusch und Frau Hamberger für die umfassenden Informationen. Es freut mich, dass ein Unternehmen in meinem Stimmkreis so aktiv mithilft COVID-19 zu bekämpfen. Ein Impfstoff, bei dem wir bei der Verabreichung auf Freiwilligkeit setzten werden, wird ein weiterer wichtiger Baustein sein, um die Pandemie in den Griff zu bekommen.“

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