Kempten und Oberallgäu
Das Kempten-Museum ist Deutschlands bestes Heimatmuseum
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Die Hamburger Stiftung „Lebendige Stadt“ hat das Kempten-Museum im Zumsteinhaus als Deutschlands bestes Heimatmuseum ausgezeichnet. Damit hat sich Kempten bundesweit gegen 250 andere Bewerber durchgesetzt. Die siebenköpfige Jury lobt den kostenfreien Zugang zu 2000 Jahren Stadtgeschichte – von der ersten römischen Besiedlung bis in die Gegenwart –  und die vielfältigen Möglichkeiten für Kemptener, die Ausstellungen selbst mitzugestalten. So werden in den Themenräumen des Kemptener Stadtmuseums wechselnd Exponate mit ihrer Geschichte präsentiert, die von den Bürgern, Vereinen, Schulen oder Kitas zur Verfügung gestellt werden.

„Es ist nicht nur ein Ort, der die Geschichte Kemptens beleuchtet, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger einbindet und ihnen so ein neues ‚Wohnzimmer der Stadt‘ zur Verfügung stellt“, so Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle bei der Übergabe der Auszeichnung Mitte Juni. Das Lob für die partizipative und inklusive Konzeption des Stadtmuseums freut auch Museumsdirektorin Dr. Christine Müller Horn: „Eine Museumsentwicklung mit Bürgerbeteiligung ist ein langwieriger Prozess und es ist umso schöner, wenn am Ende nicht nur die lokale Bevölkerung das Museum als ‚ihren‘ Ort begreift, sondern auch Museumsexperten das Ergebnis anerkennen.“

Zentrales Museumsdepot wird gebaut

In einem weiteren Schritt zur Modernisierung der Museumslandschaft in Kempten wird auch ein zentrales Depot geschaffen. „Derzeit sind die rund 40.000 Objekte und Kunstwerke der Stadt Kempten auf elf verschiedene Lager verteilt“, sagt Thomas Kreuzer, der CSU-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag und Kemptener Abgeordnete. „Mit dem Neubau wird die Gestaltung von künftigen Sonderausstellungen mit den vielfältigen Sammlungsgütern in Kempten erleichtert, da alles an einem Ort zu finden ist." Insgesamt wird die Neuerrichtung des Zentrallagers in Ursulasried rund 5,8 Millionen Euro kosten, davon werden gut 4,2 Millionen Euro von der Stadt übernommen.

Der Freistaat unterstützt das Projekt mit 750.000 Euro aus dem Kulturfonds Bayern 2021, nächstes Jahr werden weitere 250.000 Euro fließen. Auch von der Bayerischen Landesstiftung wurden bereits rund 327.000 Euro an Fördermitteln zugesagt. Die Landesstelle für nichtstaatliche Museen hat 200.000 Euro in Aussicht gestellt. „Es freut mich, dass ich auch dieses wichtige Museumsprojekt in meiner Heimatstadt gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Kiechle vorantreiben kann und danke dem bayerischen Wissenschaftsminister Bernd Sibler für seine Unterstützung", sagt Kreuzer, der sich auch für die umfassende und denkmalgerechte Sanierung des Zumsteinhauses als neues Stadtmuseum eingesetzt hatte.

Aktuelle Informationen zum Kempten-Museum gibt es im Internet unter www.kempten-museum.de

Foto: Stiftung „Lebendige Stadt”