3 Fragen an Dr. Rieger
Stadt und Land in der Region Regensburg

Herr Dr. Rieger, Ihr Stimmkreis wird hier auf dem Portal „Region Regensburg“ genannt. Unterscheiden Sie nicht mehr zwischen Stadt und Land?

Dr. Rieger: Der Ansatz, nicht mehr von Stadt und Land zu sprechen, sondern von der Region als Ganzes, hat sich nicht nur politisch bewährt, sondern auch wirtschaftlich. Die Einbeziehung des ländlichen Raums im Umgriff von urbanen Gebieten macht aus zahlreichen Perspektiven viel Sinn. In der heutigen Zeit sind „Stadt und Land“ keine Gegensätze mehr, sondern einfach nur strukturell anders geprägte Räume, die sich gegenseitig ergänzen und ineinanderfließen. Kurz gesagt: Das eine könnte ohne das andere nicht funktionieren.

 

Der Freistaat wurde früh belächelt, als ein Heimatministerium angekündigt wurde. Mittlerweile haben andere Bundesländer manchen Ministerien ebenfalls solche Bezeichnungen hinzugefügt. Wie beurteilen Sie diese politischen Bemühungen?

Dr. Rieger: Den Begriff „Heimat“ verbinde ich persönlich mit einem Gefühl von Tradition, Wertebewusstsein aber auch von Sicherheit und Geborgenheit. Bei den Tätigkeitsfeldern der Ministerien geht es aber um mehr, vor allem um Lebensqualität und Chancengleichheit. Es geht um die Strategie, möglichst gleichwertige Lebensverhältnisse in unserem Land zu schaffen. Auf Bundesebene unter den Bundesländern, im Freistaat zwischen den Regionen und auch auf regionaler Ebene sind das Überlegungen, die uns leiten sollten.

Beispielhaft, und auch plakativ, möchte ich auf die Verkehrspolitik verweisen. Infrastrukturplanung muss weiter gedacht werden, als nur lokal „vor der eigenen Haustüre“. Innerhalb der Region muss die Mobilität sichergestellt sein, so dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch aus anderen Gemeinden zu ihren Arbeitsplätzen in den Gewerbegebieten kommen. Gleichermaßen ist eine vernetzte Region auch als Standortfaktor für die Ansiedlung von Unternehmen zu verstehen.

 

Ihr Stimmkreis besteht sowohl aus der Stadt Regensburg als auch aus drei Gemeinden des Landkreises. Wie erleben Sie die Situation vor Ort?

Dr. Rieger: Wir arbeiten hier politisch sehr produktiv zusammen. Auch wenn mir der Ausdruck des „Speckgürtels“ nicht gefällt, kann man aus meiner Sicht schon feststellen, dass hier Stadt und Land von der Wirtschaftskraft in der Region profitieren. Ganz grundsätzlich rufe ich die kommunalen Akteure zur Zusammenarbeit auf. Das gilt nicht nur im Bereich der Verkehrspolitik, sondern beispielswiese auch im Tourismus oder der Naherholung. Qualifizierte Arbeitskräfte aus den Gewerbegebieten der Region wollen zu erschwinglichen Preisen wohnen und gleichzeitig die Freizeitangebote und auch das Flair der Stadt genießen. In und um Regensburg klappt das bisher sehr gut, auch wenn natürliche viele Dinge noch verbessert werden können. Seitens des Freistaats bemühe ich mich stets um die finanzielle Unterstützung entsprechender Projekte, die wir in der Region anstehend haben.

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