Unsere 84 Abgeordneten sind in allen Regierungsbezirken und Regionen Bayerns präsent. Sie sind nah an den Menschen und bringen Themen aus der Heimat ins Parlament. Ob Wirtschaft, Mobilität oder Wohnen - unsere Abgeordneten wissen um die Herausforderungen in Stadt und Land. Lernen Sie hier einige von Ihnen näher kennen!
Berthold Rüth - Miltenberg
Mittelalterliches Fachwerk, weltberühmtes Schnatterloch und das Gasthaus „Zum Riesen“ als ältestes deutsches Gasthaus – diese drei Begriffe beschreiben meine Heimat Miltenberg am besten. Und wenn ich mit einem Slogan für die Kleinstadt Miltenberg werben müsste, dann würde er „Miltenberg – die Perle am Main“ lauten.
Ich bin eher ein Landmensch, der es aber genießt, zwischen Stadt und Land zu pendeln. Das war schon während meiner Studienzeit in Frankfurt so. Und genauso ist es mit meinem Arbeitsort München.
Die wichtigste Herausforderung ist für Miltenberg – wie für viele vergleichbare Städte – das innerstädtische Leben zu erhalten. Das gilt besonders für den Einzelhandel. Coronabedingt ist es wichtig, schrittweise wieder das Vereinsleben hochzufahren und Familien, die durch die Pandemie besonders gelitten haben, bestens zu unterstützen.
Meine Lösungsideen: Damit Miltenberg auch in Zukunft ein lebendiger Ort des Austausches, der Lebensfreude und des Miteinanders bleibt, sollten finanzielle Mittel der neuen Förderinitiative „Innenstädte beleben“ beantragt werden. Dazu gehört natürlich ein städtebauliches Konzept zur Weiterentwicklung der Innenstadt, ein städtebauliches Innenstadtmanagement und gegebenenfalls der Zwischenerwerb leerstehender Einzelhandelsimmobilien. Zudem müssen wir Miltenberg noch stärker mit dem Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main verbinden.
Melanie Huml - Bamberg
Ich lebe in einer Genussregion, kulinarisch und kulturell. Alles ist nah beieinander und abwechslungsreich – sieben Hügel, zwei Flüsse und unzählige schöne Ecken, einzigartige Natur und wunderbare Ortschaften auf dem Land. Ich persönlich schätze gerade auch die Menschen. Wir Bamberger sind echt, ich meine unverfälscht und ehrlich, zunächst etwas zurückhaltend, dann aber sehr herzlich.
Die wichtigsten drei Herausforderungen in Bamberg: die Transformation der Automobilindustrie, Wohnraum schaffen und der Umbau der Mobilität. Innovationstreiber im Bereich Mobilität wird der „Cleantech Innovation Park“ sein. Auf rund 88.000 Quadratmetern sollen Forschungseinrichtungen und Unternehmen neue Mobilitätskonzepte, Antriebssysteme und grüne Spitzentechnologien entwickeln.
Der Ausbau der Universität, die Ausrichtung als moderner Wirtschaftsstandort und die Auszeichnung als UNESCO-Weltkulturerbe hatten einen großen Einfluss auf die Entwicklung meiner Stadt. Mit der wachsenden Zahl junger Menschen und Touristen ist die Stadt lebendiger geworden. Sicher spielen noch weitere Faktoren eine Rolle, aber klar ist: Wir haben nun viel mehr Cafés, Bars und andere gastronomische Einrichtungen als früher. Auch das kulturelle Angebot ist deutlich vielfältiger geworden und reicht von Leuchttürmen wie unseren Symphonikern bis hin zu kleinen aber feinen Theaterbühnen. Lebendig, traditionsbewusst, abwechslungsreich – so kann man Bamberg am besten beschreiben.
Volker Bauer - Roth
Ich bin definitiv „Team Dorfkind“! Wenn ich den Kreis Roth mit drei Begriffen oder Schlagworten beschreiben müsste, würde ich sagen, dass wir zentral in Bayern liegen, ein Sport- und Waldlandkreis sind und die Menschen hier fränkisch-bodenständig sind.
Die Menschen sind es auch, die Roth so lebenswert machen. Ganz wichtig sind die drei „K“s: Kultur, Kärwa und Kulinarik, aber auch gute und heimatnahe Arbeitsplätze sowie eine vielfältige Natur zwischen Heidenberg, Seenland, dem nördlichen Naturpark Altmühltal und dem Reichswald mit dem Industriedenkmal Ludwig-Donau-Main-Kanal. Zusammengefasst könnte ein Slogan also lauten: Sport. Schlemmen. Seenland. Roth – a scheens Stück Franken.
Eine große Veränderung war die von den politischen Gegnern lange bekämpfte Verwirklichung von Main-Donau-Kanal und Fränkischem Seenland in den 1980er und 1990ern. Heute schließen wir mit 10 Millionen Euro Bewässerungsförderung im Spalter Hügelland daran an und es stellt einen Segen für die Natur in ganz Franken und den Tourismus in der Region dar.
Digitalisierung und Energiewende sind die kurzfristigen Herausforderungen, mittelfristig stellt sich die Frage: Wie kann man hier in Zukunft leben und arbeiten? Wie wirken sich die globalen Veränderungen aus und wie bekommen wir unser Stück vom regionalen und globalen Wirtschaftskuchen am besten mitgebacken.
Ulrike Scharf - Erding
Ich bin ein Landmensch mit urbanen Interessen. Hier in Erding genießen wir die Vielfalt der Natur genauso wie die Nähe zur Landeshauptstadt München. Wenn ich die Region mit drei Worten beschreiben müsste, würde ich sagen: echt, natürlich und innovativ.
In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat sich hier einiges getan. Die Ansiedlung des Flughafens Franz-Josef-Strauß im Erdinger Moos und das damit einhergehende Wachstum haben unseren Landkreis maßgeblich geprägt und auch die Therme als Besuchermagnet hat die Tourismusregion enorm gestärkt.
Aktuell ist eine der wichtigsten Herausforderungen, dass wir bezahlbaren Wohnraum mit einer modernen und digitalen Infrastruktur schaffen. Gerade hier zwischen Flughafen und Landeshauptstadt brauchen wir ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept, daher bin ich ganz klar für eine beschleunigte Umsetzung des Erdinger Ringschlusses und der Nordumfahrung ED 99. Eine innovative aber unglaublich spannende Idee wäre eine Seilbahn für die Stadt Erding vom neuen Bahnhof in die Altstadt.
Was Erding und Umgebung aber vor allem ausmacht, sind die Menschen. Daher müssen wir das respektvolle gesellschaftliche Miteinander weiter bewahren und unsere Kultur- und Traditionsveranstaltungen leben. Denn: „Dem Bayern ist das Leben ein täglich sich erneuerndes Fest!“ – und dieses Zitat von Hermann Bahr passt meines Erachtens wunderbar zu meiner Region und könnte fast als Werbeslogan durchgehen.
Dr. Stephan Oetzinger - Weiden i.d. Oberpfalz
„Wir leben und arbeiten dort, wo andere Urlaub machen“ – mit diesem Slogan würde ich für meine Heimatregion werben. Die vergangenen Jahre waren geprägt vom Strukturwandel in der Glas- und Porzellanindustrie sowie dem Fall des Eisernen Vorhangs, durch den unsere Region vom Grenzland ins Herz des vereinten Europas gerückt ist. Unsere Herausforderungen: der demographische Wandel, die Lage im Herzen Europas sowie die digitale Zukunft in Beruf, Schule, Medizin und Alltag.
Bayerns Heimatstrategie ist ein wichtiger Schlüssel, um jungen Menschen im ländlichen Raum eine berufliche Perspektive zu geben. Durch die Verlagerung des Landesamtes für Finanzen nach Weiden werden in den kommenden Jahren allein 300 Arbeitsplätze in der Region entstehen. Für beste Zukunftschancen müssen wir die regionale Wirtschaft und insbesondere den Mittelstand stärken – auch mit entsprechender Förderung von Bund und Europa. Ganz zentral ist auch die Weiterentwicklung der OTH Amberg-Weiden. Mit der Denkwelt und dem Medizincampus Weiden entstehen hier mit Unterstützung des Freistaats weitere Studienzweige im Bereich KI und Lebenswissenschaften. Auch beim Breitbandausbau, bei dem Bayern die Kommunen unterstützt, sind die Erfolge sichtbar: über 98 Prozent der Haushalte in der Region haben bereits eine Anbindung an schnelles Internet, viele bereits mit Glasfaser.
Ich lebe gerne auf dem Land. So schön es ist, meine Heimat in München vertreten zu dürfen, so sehr freue ich mich immer, mit dem Zug am Donnerstag nach Hause zu den Menschen und in die Region zu kommen. Für mich als Familienvater hat das Leben auf dem Land zusätzliche Vorteile, denn wir sind umgeben von Natur und genießen das sehr.
Dr. Petra Loibl - Dingolfing
Was Dingolfing lebenswert macht? Auf jeden Fall die Mischung aus einerseits Bodenständigkeit, Natur und sozialem Zusammenhalt, anderseits urbanem Lifestyle mit München und Flughafen mit einer Erreichbarkeit innerhalb einer Stunde. Damit haben wir hier alles, was ein lebens- und zugleich liebenswertes Dasein ausmacht – besser geht es nicht!
Wenn ich so ein paar Jahre zurückblicke, hat sich doch vieles verändert: Die A92 wurde gebaut und somit die direkte und schnelle Verbindung nach München ermöglicht, aber auch die Landwirtschaft hat sich komplett verändert: In den ersten Jahren meiner tierärztlichen Tätigkeit gab es in jedem Dorf noch tierhaltende Betriebe, heute kennen wir nur noch größere Ställe am Ortsrand. Auch Natur- und Umweltschutz haben einen weitaus größeren Stellenwert erhalten. Beispielhaft dafür ist die Renaturierung von Isar und Großer Vils und die Wertschätzung des Königsauer Mooses als letztes großes Niedermoorgebiet in Bayern mit dem geplanten Ziel der Wiedervernässung. Nicht unerwähnt darf man natürlich auch das enorme wirtschaftliche Wachstum Niederbayerns durch unsere Automobilindustrie mit den Zulieferbetrieben und den vielen Gewerbebetrieben lassen.
Kurzum würde ich unsere Region mit folgenden Begriffen beschreiben: bodenständig, fortschrittlich, lebens- und liebenswert. Das ist es auch, was wir vor allem unseren jungen Leuten vermitteln wollen und müssen, denn die ländliche Region hat auch ganz klare Vorzüge. Doch es gibt einige Herausforderungen, für die wir passende Lösungen finden müssen.
Die Ortskerne von Dörfern und Städten beispielsweise gilt es vital zu halten und attraktiv zu gestalten. Allgemein ist es wichtig, dass wir auch hier in den ländlichen Regionen eine sehr gute schulische Ausbildung ermöglichen sowie Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung und zum Hochschulstudium anbieten. Die Vorzüge des ländlichen Raums können nur schlagkräftig wirken, wenn die Infrastruktur dazu vorhanden ist – Breitband, Mobilfunk, Straßen- und Radwegenetze sowie Nahverkehrsnetze. Sicherlich wichtig ist auch der Ausbau erneuerbarer Energien mit einer intelligenten Vernetzung nach Abschaltung des Kernkraftwerks Isar. Und bei aller Entwicklung in meiner Heimatregion ist es mir wichtig, immer auch den Flächenverbrauch im Blick zu behalten.
Andreas Jäckel - Augsburg
Augsburg war immer wieder mit starken Strukturveränderungen konfrontiert: Lange Textil- und Industriestandort, bis heute ein Hightech-Standort der Luft- und Raumfahrt, inzwischen auch ein starker Standort mit Hochschulen, Innovationspark und Start-ups. Diese Veränderungen waren nicht immer einfach. Die Stadtgesellschaft hat sie aber immer mit Optimismus und Tatkraft angepackt. Augsburg bietet alle Vorteile einer Großstadt: ein breites Angebot an Arbeitsplätzen, Kultur- und Sportmöglichkeiten, beste medizinische Infrastruktur. Gleichzeitig gibt es in den Stadtteilen einen großen Zusammenhalt mit hohem ehrenamtlichen Engagement und großem Traditionsbewusstsein in der Bevölkerung – wie wir es eher aus dem ländlichen Leben kennen. Augsburg hat zudem einen einzigartigen Naherholungswert. Wie in vielen Großstädten ist ein umweltverträgliches (Nah-)Verkehrskonzept eine Daueraufgabe. Schritt für Schritt setzen Stadt und Land den Ausbau des ÖPNV und der Radwege um. Mir ist es wichtig, dass alle Verkehrsmittel – Auto, Rad und ÖPNV – gleichberechtigt und je nach Erfordernis zur Verfügung stehen können.
Digitalisierung ist Zukunft, auch in den großen bayerischen Städten. Das Produktionsnetzwerk „Künstliche Intelligenz“ in Augsburg will die Vorteile und Strategien der Digitalisierung auch für mittelständische und kleinere Unternehmen greifbar machen. Der Freistaat finanziert dieses KI-Projekt mit 92 Millionen Euro. Und natürlich aktuell ein wichtiges Thema: dass wir die kulturelle, sportliche und gastronomische Vielfalt der Stadt über die Corona-Zeit hinaus erhalten. In der CSU-Landtagsfraktion arbeiten wir intensiv an Hilfestellungen und Perspektiven – immer mit dem Ziel, dass wir auch nach dieser so einschneidenden Krise als Gesellschaft mit Kraft und Optimismus herauskommen.